Emmanuel Bergmann. Tahara. Diogenes €25,70

Männer in der Midlife-crisis sind ja meist nicht sehr anheimelnde Gesellen. Zu diesen kann auch der Protagonist von Tahara gezählt werden, ein von Selbstzweifeln geplagter Filmjournalist bei den Filmfestpielen in Cannes. Beruflicher Verirrung und amouröse Verwirrung werden jedoch glücklicherweise durchaus nuanciert zum Besten gegeben in diesem rasant geschriebenen Roman. Bester Lesestoff, wie auch schon sein erster Roman „Der Trick.“

Felicitas Prokopetz, Wir sitzen im Dickicht und weinen. Eichborn €22,70

Poetisch und lakonisch, einfühlsam und vielschichtig erzählt Felicitas Prokopetz in ihrem in Wien spielendem Debütroman über Mutterschaft und Tochter-sein. Im Mittelpunkt steht Valerie, alleinerziehend, (über-)behütende Mutter eines 16-jährigen Sohnes und ihr nicht einfaches Verhältnis zu ihrer Mutter. Eingeflochten in die Erzählung sind Rückblenden über das Aufwachsen ihrer Vorgängergenerationen, so dass auch ein interessanter Blick auf den schwierige Prozess der Emanzipation geworfen wird. Eine nachdenkliche, berührende, in zurückhaltend-eindringlicher Sprache erzählte Geschichte über eine moderne Frau.