
Die beiden Hauptprotagonisten des Romans sind: Wenger, ein einst erfolgreicher und gefeierter, aber nun in Selbstmitleid, Suff und Bedeutungslosigkeit versinkender Schriftsteller, und seine Tochter Zoey, im letzten Schuljahr und in ihrer Verunsicherung zwischen Liebesunglück und kreativer Selbstfindung von ihren geschiedenen und restlos mit sich selbst beschäftigten Eltern im Stich gelassen. Und eine Reihe Briefe, die dem Schriftsteller zufällig in die Hände fallen und die er hemmungslos für seinen neuen Roman ausschlachtet, der ihn zurück ins Rampenlicht katapultiert. In den Briefen, und im Roman, geht es auch um sexuelle Gewalt an Frauen, und da er zeitgleich mit dem Beginn der #metoo Kampagne erscheint, ist sein Erfolg gewiss. Wenger, selbst ein Vertreter der zynischen Sorte Mann, gibt nicht wirklich überzeugend den Geläuterten und Aufdecker männlicher Abartigkeit, während Zoey, enttäuscht und entfremdet und mit ihren Problemen allein gelassen, ihren eigenen Weg findet. Klug und genau beobachtet, erzählt In einer wunderbar intensiven Sprache, die sich nicht scheut mal emotional, mal lustig, mal deftig zu sein, ist es besonders die Figur der Zoey, die unglaublich nah und fesselnd und nachvollziehbar geschildert ist, wie der Roman überhaupt sehr spannend und anregend zu lesen ist.