Irene Vallejo, Papyrus. Diogenes €28,80

Die Faszination, die Bücher auf Menschen ausüben, ist schon so alt wie die Bücher selbst, und war vielleicht noch viel stärker in Zeiten, da das Buch ein geschätztes und rares Gut und nur wenigen zugänglich war. Über das Buch in der Antike, und über noch viel mehr, berichtet Irene Vallejo in „Papyrus“. Und sie berichtet es mit auf jeder Seite spürbarer Begeisterung, informativ, eloquent, ausschweifend und fesselnd. In Spanien ein Bestseller,  und wer es gelesen hat, weiß warum!

Annabelle Hirsch, Die Dinge. Eine Geschichte der Frau in 100 Objekten. Kein und Aber €32,90

Heute wollen wir „Die Dinge. Eine Geschichte der Frau in 100 Objekten.“ von Annabelle Hirsch ein wenig vorstellen. Anhand von (teils kuriosen) Objekten, chronologisch von der Höhlenmalerei bis in die Gegenwart aufgereiht, wirft sie in kurzen, kulturhistorisch-biographischen Skizzen einen feministischen Blick auf die Geschichte. Zum Schmökern, kurz mal reinlesen, sich Verlieren, um angenehm informativ bereichert wieder aufzutauchen. Und schön gestaltet ist es obendrein!

Sasha Filipenko, Rote Kreuze. Diogenes €22,70

Filipenko gelingt es, über die Schrecken der Stalinzeit in ihrer absurden Bösartigkeit und traurigen, unentrinnbaren Hoffnungslosigkeit fast mit einer gewissen melancholischen Leichtigkeit, unter Aussparung des allzu Unerträglichen, zu erzählen. Die Geschichte ist einfach gehalten, die Rahmenhandlung zurückhaltend (Mann zieht in eine neue Wohnung, trifft die alte Nachbarin, sie beginnt zu erzählen). Gerade diese Reduziertheit schafft ein wunderbares Porträt einer mutigen, starken Frau in den schonungslosen Mechanismen von Überwachnung und Paranoia.